Clubhouse App – an Podiumsdiskussionen mit Prominenten teilnehmen

Dienstag, 26. Januar 2021 | 0 Kommentare

Die neue Social-App Clubhouse hat einen großen Hype ausgelöst und ermöglicht ihren Nutzern eine innovative und spannende Art der Online-Kommunikation. Die App wird bereits von vielen Prominenten genutzt und im offiziellen Apple (Android soll folgen) zum Download angeboten. Eine weitere Besonderheit und ein Grund für den großen Hype: Der Zutritt zum “Clubhaus” ist nur per Einladung möglich. Erst nach einem “Invite” kannst Du Dich anmelden und an den spannenden Diskussionen teilnehmen. 

Was steckt hinter der Clubhouse App und dem Hype?

Erfinder der audiobasierten Social-Media-App sind Rohan Seth und Paul Davison. Beide arbeiten für das Anfang letzten Jahres gegründete Unternehmen Alpha Exploration Company. In den USA ging das Clubhouse im April 2020 an den Start und löste dort – vor allem auch durch die Coronakrise befeuert – einen riesigen Hype aus. Dieser gigantische Boom erinnert sofort an die Anfänge der weltweit bekannten Apps SnapChat und WhatsApp. Andreessen Horowitz, ein weltbekannter Wagnis-Kapitalgeber, steckte in die neue Apple-Anwendung im Mai 2020 ganze 12 Millionen US-Dollar. Das Start-up wurde gleich zu Beginn mit fast unglaublichen 100 Millionen Dollar bewertet und hatte zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 1.500 aktive Nutzer. Unter diesen exklusiven Anwendern befinden sich weltbekannte Prominente, wie die amerikanische Schauspielerin Tiffany Haddish, der Kinostar Kevin Hart und der Rapper Drake. Mittlerweile haben sich viele weitere Stars, wie Paris Hilton, Oprah Winfrey, Louisa Dellert und Joko Winterscheidt angemeldet. 

Auch in Deutschland löst die Social-Media-App, die bisher noch nicht auf Android-Geräten funktioniert, einen riesigen Hypeaus. Dies liegt zum einen an den vielen weltbekannten Teilnehmern und zum anderen an der exklusiven Nutzungsmöglichkeit. Ohne eine Einladung von einem bestehenden Nutzer kannst Du Dich nicht anmelden und die Apple-Anwendung leider nicht auf Deinem Smartphone verwenden. Dass die Clubhouse-Anwendung auch in Deutschland sich an einer großen Beliebtheit erfreut und einen großen Hype ausgelöst hat, erkennst du an den Download-Toplisten im Apple App Store: Am 18. Januar 2021 verdrängte die neue Audio-Anwendung sogar den weltweit bekannten Messenger-Dienst Telegram vom zweiten Platz der Topliste mit den am häufigsten kostenlosen Anwendungen im App Store. Dies ist für eine so neue Anwendung eine wirklich beachtliche Leistung. Aufgrund der bisher vergleichsweise geringe Nutzerzahl und der überdurchschnittlich hohen Anzahl an Prominenten ist die Wahrscheinlichkeit vergleichsweise hoch, dass Du in den Clubhouse-Räumen (Rooms) auf den ein oder anderen weltbekannten Star triffst. Prominente öffnen regelmäßig eigene Räume und laden zu Diskussionen ein. Jedoch können sich die Stars selbst aussuchen, mit wem sie reden möchten. Zusätzlich nutzen die bisher exklusive Apple-Anwendung auch viele erfahrene Moderatoren und Personen mit einem fundierten Fachwissen. Diese halten entweder Vorträge oder leiten anregende Diskussionen. 

Wie funktioniert die Clubhouse App in der Praxis?

In der Apple-Anwendung kannst Du Dich in sogenannten Räumen mit anderen Nutzern austauschen. Jeder Nutzer kann den öffentlichen Räumen ohne Einladung beitreten oder alternativ einen eigenen Raum eröffnen. Geschlossene Räume für den privaten Austausch mit Freunden oder Bekannten sind ebenfalls möglich und erfordern eine Einladung. Die Nutzer in den Räumen haben verschiedene Rollen:

Moderatoren (Hosts)

Leiten die Diskussionen, indem sie ausgesuchte Nutzer auf die Clubhouse-Bühne holen und sie zu Sprechern ernennen. Bei Bedarf können die Moderatoren die Nutzer wieder vom Podium entfernen und ihnen die Sprecher-Rolle wegnehmen.

Sprecher

Diese Nutzer nehmen aktiv an den Diskussionen teil und können Wortbeiträge leisten. Dies ist jedoch nur möglich, so lange sie von den Moderatoren dazu die Berechtigung haben.

Zuhörer

Alle Nutzer, die den Räumen beitreten, können die aktuellen Diskussionen live mitverfolgen und einfach zuhören. Möchtest Du etwas aktiv zu einer Diskussion beitragen, musst Du quasi per Knopfdruck Deine Hand heben. Damit signalisierst Du den Moderatoren, dass Du etwas beitragen möchtest und zum Sprecher ernannt werden willst. 

Suchfunktion und Clubs

Über die integrierte Suchfunktion der Social-Media-Anwendung kannst Du Clubs und einzelne Personen finden. Ein Club ist eine Community, die sich zu einem bestimmten Thema zusammengeschlossen hat. Unter anderem gibt es in der Anwendung eine Community für NBA-Fans, ein Club für Gründer und eine Community für schwarze Frauen zum Austausch über diverse Therapien. Die Clubs sind passenden Kategorien zugeordnet. Beim Anmelden muss jeder neue Nutzer maximal 5 Kategorien anwählen. Die eignen Follower und die ausgewählten Kategorien entscheiden darüber, welche Räume in der Anwendung angezeigt werden. Du kannst einzelnen Clubs (erinnert an die Facebook-Gruppen) zu speziellen Themen beitreten, jedoch funktioniert dies ausschließlich auf einer Audio-Basis.

Diskussionsrunden, Kalenderansicht und persönliches Profil

Die Nutzer können im Voraus Diskussionsrunden planen, damit sie so viele Zuhörer wie möglich erreichen. Über die integrierte Kalenderansicht der Anwendung behältst Du zu jeder Zeit im Blick, wann ein Raum eröffnet wird, der Dich besonders stark interessiert. In Deinem eigenen Clubhouse-Profil wird stets öffentlich angezeigt, wer Dich bisher eingeladen hat. Solltest Du besonders aktiv sein, kannst Du Dir dadurch eine zusätzliche Einladung verdienen. Darüber hinaus kannst Du in Deinem persönlichen Profil interessante Informationen über Dich preisgeben und unter anderem den Namen Deines Twitter-, Facebook-, TikTok- oder Instagram-Accounts hinterlegen. 

Bisher nur im Apple App Store erhältlich

Ein weiterer Faktor der Exklusivität und definitiv ein zusätzlicher Grund für den großen Hype ist die Tatsache, dass die Anwendung bisher ausschließlich im App Store von Apple zur Verfügung steht. Der Android Store von Google wird noch nicht bedient, obwohl die meisten Smartphone-Nutzer eher ein Android- als ein iOS-Gerät verwenden. Aufgrund der großen Beliebtheit des mobilen Android-Betriebssystems und der überdurchschnittlich vielen Nutzer soll die Anwendung auch zusätzlich im App Store von Google angeboten werden. Aktuell sind die Macher der Clubhouse App auf der Suche nach fähigen Entwicklern, die die Anwendung für Android-Geräte portieren. Weitere Informationen über den Fortschritt der Entwicklung oder über das Veröffentlichungsdatum gibt es aktuell nicht. 

Wie kann ich mich anmelden?

Die künstliche Verknappung ist ein wichtiges Vermarktungsinstrument der Clubhouse App. Nicht nur alle Nutzer mit einem Android-Smartphone bleiben (erst mal) außen vor. Ohne eine Einladung von einem Nutzer der Anwendung kannst Du Dich nicht anmelden und Dir keinen Account erstellen. Zwar kannst Du die Anwendung aus dem Apple App Store herunterladen und auf Deinem Smartphone installieren, eine richtige Nutzung ist jedoch nicht möglich. 

Wie erhalte und versende ich eine Einladung?

Laut den Machern der Anwendung wird eine Einladung zur Teilnahme benötigt, damit eine Überlastung des Dienstes vermieden wird. Du kannst Dich erst anmelden, wenn Du einen sogenannten “Invite Code” bekommst. Entweder kennst Du jemanden, der bereits exklusives Mitglied ist oder Du hast Kontakt zu einem Prominenten, der die Anwendung nutzt. Jeder Nutzer der Clubhouse App kann insgesamt nur 2 Einladungen an andere Nutzer versenden und dies sorgt logischerweise für eine zusätzliche Verknappung. Kennst Du niemanden, der Dir kostenlos eine Einladung schickt, kannst Du diese alternativ käuflich erwerben. Bei eBay und auf anderen Plattformen im Internet werden die Einladungen zu der Hype-Anwendung für bis zu 50 Euro verkauft. Sobald Du eine Einladung erhalten hast kannst du dich anmelden und dir einen persönlichen Account erstellen. Danach kannst Du selber bis zu 2 Einladungen an ausgesuchte Nutzer verschicken. 

Funktioniert die Clubhouse App ohne Einladung?

Eine der Gründe für den großen Hype ist die Exklusivität der Apple App. Du kannst dich nur anmelden, wenn Du eine exklusive Einladung in das Clubhouse bekommen hast. Aktuell ist die Anwendung auch ausschließlich in einer Beta-Version erhältlich und wird beständig weiterentwickelt. Ob sich das in Zukunft ändern wird und ob die Anwendung nach Veröffentlichung der ersten Vollversion ohne Einladung nutzbar wird, ist nicht sicher. 

Kritik und datenschutzrechtliche Bedenken in Deutschland

Um sich viral zu verbreiten setzt die Hype-Anwendung auf eine recht umstrittene Methode. Diese war bereits die Grundlage für das rasante Wachstum des weltbekannten Messengers WhatsApp. Nachdem Du die Clubhouse App auf Deinem Apple-Smartphone installiert und Deine Einladung aktiviert hast, erfordert die Anwendung den Zugriff auf alle Einträge in Deinem Kontakte-Adressbuch. Diese Methode wurde von europäischen Datenschützern auch bei WhatsApp heftig kritisiert. Eigentlich müssten die Nutzer jeden einzelnen ihrer Kontakte erst einmal um Erlaubnis fragen, bevor deren persönliche Daten auf die amerikanischen Server übertragen werden. In der Praxis dürfte dies jedoch kaum ein Nutzer machen. 

Die Mitglieder der exklusiven Anwendung werden darüber hinaus von den Machern und von den Moderatoren dazu aufgefordert, ihre persönlichen Profile mit anderen Social-Media-Plattformen zu verknüpfen. Dadurch soll sich die Hype-Anwendung noch schneller über Facebook, Twitter, Instagram und TikTok verbreiten. Laut Marketingexperten sollen die noch nicht angemeldeten Nutzer Angst haben etwas zu verpassen (fear of missing out) und sich so schnell als möglich anmeldenwollen. Der Journalistenverband in Deutschland hat bereits vor der Anwendung gewarnt, denn diese besitzt laut den deutschen Journalisten keinen richtigen Datenschutz. Zusätzlich zu dem fragwürdigen Zugriff auf das Kontakt-Adressbuch tätig die Anwendung von Zeit zu Zeit Mitschnitte von diversen Gesprächen – offiziell dient dies der Qualitätskontrolle. 

Trotz des löchrigen Datenschutzkonzepts der Anwendung haben sich viele deutsche Influencer im Clubhaus angemeldet und sind auf den Hype-Zug aufgesprungen. Ein aktuelles Beispiel für die große und steigende Beliebtheit in Deutschland: In einem Raum versammelten sich mehr als 1.000 Nutzer und lauschen einer spannenden Diskussion namens Diversity Jahr 2021, die die deutsche CSU-Digitalministerin Dorothee Bär mit Niddal Salah-Eldin (Journalistin) und Tijen Onaran (Unternehmerin) führte.

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